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Hatha Yoga - the Union of Sun and Moon
Hatha Yoga ist die Kunst, Gegensätze zu vereinen.
„Ha“ – die Sonne, Aktivität, Wärme, Bewegung.
„Tha“ – der Mond, Ruhe, Kühle, Empfänglichkeit.
Die Hatha Yoga Pradīpikā, eines der ältesten Werke dieser Tradition, beschreibt vier Stufen dieser Vereinigung:
Āsana
Der Körper wird zum Gefäß.
Stabil und bequem.
„Āsana ist die erste Stufe – es gibt unzählige, doch nur wenige sind wesentlich.“
(HYP I.17)
Prāṇāyāma
Der Atem wird gelenkt, das innere Feuer geweckt.
Prāṇa – die Lebensenergie – wird gebündelt, gestärkt, verfeinert.
„Solange der Atem sich bewegt, bewegt sich auch der Geist.“
(HYP II.2)
Mudrā
Energie wird gehalten, verschlossen, umgeleitet.
Eine stille Technik, in der sich Geheimtüren öffnen.
„Durch Mudrā wird der Tod getäuscht, das Leben verlängert.“
(HYP III.6)
Samādhi
Wenn alle Kräfte still geworden sind, offenbart sich Einheit.
„Wenn Sonne und Mond verschmelzen, erhebt sich der höchste Zustand.“
(HYP IV.15)
Hatha Yoga ist ein klares Übungssystem.
Entstanden aus einer langen und bewährten Tradition.
Aus einer langen tantrischen Epoche haben sich kraftvolle Übungen und
eine mystische Sicht auf den Kosmos und den Mensch entwickelt.

"Nāsti yogāt paraṁ balaṁ."
"Es gibt keine größere Kraft als Yoga."
Gheranda Samhita 4.1.
